Kiwidalini - Ein Kundalini Tagebuch
Der Blogartikel zum Podcast
Dieser Artikel ist der Erste Teil einer Serie. Er enthält sehr persönliche Gedanken, Gefühle, Geschichten.
Disclaimer: Ich gehe in dieser Serie offen mit meinen Panikattacken um. Sollte es dir noch zu Nahe gehen, komm einfach zu einem späteren Zeitpunkt wieder.
Sei dabei bei meiner aktuellen Heilungsreise.
Ich hab wieder mehr Panikattacken.
Das Ganze hat angefangen als ich 18 Jahre alt war. Ich bin gerade von meinem Auslandjahr aus Neuseeland zurückgekehrt und musste mich in dem Zuge wieder meiner Realität stellen.
Ich bin damals zum Schlimmsten Zeitpunkt nach Neuseeland gegangen.
Meine Eltern haben sich gerade getrennt.
Meiner Schwester ging es nicht gut.
Aber ich habe das Auslandjahr schon seit 2 Jahren geplant
und wollte die Möglichkeit mir meinen Traum zu erfüllen nicht verpassen.
Ich bin meiner Realität entflohen und habe 9 Monate meinen Traum gelebt.
Es war schwer wieder zurück zu kommen... Ich habe es schwieriger verkraftet als ich dachte...
und dann fingen die Panikattacken an.
Es hat lange gedauert, damit zurecht zu kommen, aber ich habe es geschafft.
Natürlich mit vielen verschiedenen Quellen, viel Hilfe und Unterstützung.
Vor einer Woche hatte ich die schlimmste Panikattacke, an die ich mich jemals erinnern kann.
Meine Gedanken waren so laut,
aber klar.
Es war so überfordernd,
aber wichtig.
Heute sitze ich hier und frage mich "Woher? Warum?"
Seit Monaten bin ich überfordert, versuche das aber zu verdrängen
aus Liebe.
Ist das aber wirklich Liebe?
Einer meiner liebsten Menschen auf diesem Planeten ist so lieb und aufmerksam in letzter Zeit.
Der nächste Teil klingt jetzt sehr komisch.
Diese Person und ich haben schon verschiedene Phasen in unserer Freundschaft durchgemacht. Zu einem Zeitpunkt dachte ich wir könnten die Freundschaft nie mehr wieder aufbauen.
Es läuft besser denn je. Warum überfordert mich das?
Ich kann es nicht glauben, dass diese Freundschaft - diese Verbindung - echt ist. Ich vertraue nicht drauf.
Ich führe dich jetzt durch ein Gedankenexperiment
... mit dem ich auf eine Antwort gekommen bin.
Ich habe mir ein Gespräch zwischen dieser Person und mir vorgestellt und die Frage gestellt, die mir auf dem Herzen liegt.
"Warum läuft unsere Freundschaft so gut?"
Egal was die Person antworten würde, mein nächster Satz ist immer der gleiche.
"Ich vertraue dir aber nicht."
Ich habe dieses Spielchen schon mal durchgespielt und diese Wahrheit erkannt.
Damals habe ich diesen Satz
"Ich vertraue dir nicht"
auf einen Zettel geschrieben und diesen verbrannt.
Ein Loslass-Ritual.
Ich vertraue dir nicht
Hinter diesem Satz steckt noch so viel mehr als die Geschichte unserer Freundschaft.
In mir steckt immer noch der Glaubenssatz, dass mich jeder zu einem gewissen Zeitpunkt verlassen wird - früher oder später.
Ich glaube aber nicht, dass ich den anderen nicht vertraue, sondern mir selbst nicht.
Ich glaube nicht nur, dass ich lernen darf, anderen zu vertrauen.
Ich glaube, dass ich vor allem lernen darf, mir selbst zu vertrauen,
dass ich mit jeder Situation umgehen kann, die auf mich zu kommt.
Ich frage mich, was dazu geführt hat, dass ich dieses Vertrauen verloren habe
und im selben Zuge ist das auch nicht wichtig.
Die wichtigere Frage ist: "Wie möchte ich dieses Vertrauen wieder aufbauen?"
Gestern war ich zu meinen Freunden zum Grillen eingeladen und kurz bevor ich abgeholt wurde, hab ich wieder Panikattacken-ähnliche Symptome gehabt.
Mir kam nur eine Lösung in den Sinn: Trotzdem hingehen.
Ich liebe diese Menschen, die da waren so sehr. Warum sollte ich in Gefahr sein?
Wann hab ich das letzte Mal das Gefühl gehabt, dass ich den Herausforderungen des Lebens vertrauen kann?
Ich bin schon einige Risiken in meinem Leben eingegangen, vor allem beruflich, aber ich möchte heute auf die zwischenmenschliche Ebene eingehen.
In 2021 habe ich meine 6-jährige Beziehung beendet. Es war meine erste Beziehung und wir haben jahrelang versucht sie zum Laufen zu bringen. Trotz meiner Verlustängste und Bindungsproblemen habe ich mich dazu entschieden, weil ich tief im Inneren wusste, es ist die richtige Entscheidung.
Ich hatte zu diesem Zeitpunkt keine Freunde... Er war mein einziger Anker.
Nach jahrelanger Arbeit an mir selbst (die übrigens noch nicht vorbei ist) und vielen neuen Kontakten habe ich im Sommer 2023 meine Menschen gefunden.
Du musst wissen, dass ich ein Gruppenmensch bin - ein Rudeltier. Ich hab nur ein paar wirklich enge Freunde, verbringe aber gerne Zeit in einer Freundesgruppe.
Ich kann heute noch nicht glauben, dass ich diese Menschen kennenlernen durfte.
Man hat mich mal gefragt, wie es dazu kam.
Ob ich sie von der Arbeit oder der Uni kenne.
Ob wir zusammen aufgewachsen sind.
Nichts davon ist wahr.
Wir haben uns einfach getroffen und lieben gelernt.
Was hat dazu geführt, dass ich Vertrauen zu Ihnen aufgebaut habe?
Ich kanns dir nicht sagen. Ganz ehrlich.
Sie sind einfach da.
Sie bringen mich zum strahlen.
Die Gespräche sind tiefgründig und spannend,
ich bekomme nicht genug davon.
Sie kennen mich und lieben mich für die Person, die ich wirklich bin.
Ich kann dir nicht sagen, warum mein Vertrauen so bröckelt.
Ich kann dir nicht sagen, warum meine Panikattacken zurück sind.
Vielleicht ist es eine neue Herausforderung, der ich mich stellen muss.
Die Wunden zum Heilen zu bringen, anstatt wegzulaufen.
...to be continued
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